Gegenübergestellt werden dabei immer zwei Album-Cover mit ähnlichem Charakter.
Diesmal wenden wir uns also gewissermaßen der Metaebene
eines Album Artwork zu. Simpel
eigentlich, aber vorzüglich. Es war im Jahr 1977, der Pub Rock in
Großbritannien wurde bereits von Punk abgelöst, und David Bowie schuf sich
seine eigene Art Decade, inspiriert
von deutschen Bands wie Kraftwerk, NEU! und Can. Ein knappes Jahr vor seinem
LP-Debüt Jesus of the Cool veröffentlichte
Nick Lowe wiederum (fast zeitgleich mit Bowies Low) auf dem Stiff Label seine erste EP unter eigenen Namen. Und
das Wortspiel nahm seinen Lauf...
Low von David Bowie
Im Jänner 1977 erschien die erste Platte der so genannten
Berlin-Trilogie von David Bowie. Titel des Albums: Low. Dieses Album markierte auch den Beginn der Zusammenarbeit mit
Brian Eno. So ungewöhnlich diese desolate und fast schon depressive
Grundstimmung der Musikstücke vor allem auf der zweiten Plattenseite war (und
für viele möglicherweise heute noch ist), so fast schon transzendental mystisch
bleibt einem das Cover Art selbst in
Erinnerung, das eine Bearbeitung eines Szenenfotos vom Nicolas Roeg Film The Man Who Fell To Earth [Der Mann, der vom Himmel fiel; es war Bowies
erste Hauptrolle in einem Spielfilm; Anm.] in Form eines wahren Low Profile darstellt. Der Arbeitstitel
vom Low Album war übrigens New Music Night and Day, und somit
kommen wir zum gegenüberstellenden Album von Nick Lowe.
Bowi von Nick Lowe
Barney Bubbles sorgte für das durchschnittliche Design
(Foto: Peter Gravelle) der ersten EP von Nick Lowe, erschienen im Mai 1977.
Seltsamer Titel: Bowi. Untertitel: Pure Pop For Now People. Eine gewitzte
Anspielung bzw. Antwort auf David Bowies Album Low also. Lowe entschied sich für diese Wortspielerei, weil er es
offenbar witzig fand, dass Bowie ein Album nach Lowe benannte (ohne freilich
ihn zu meinen), dabei aber den letzten Buchstaben weg ließ. So benannte Nick
Lowe seine EP also wiederum nach seinem Musikerkollegen und ließ ebenfalls den
letzten Buchstaben weg. Bowi verhält
sich demnach zu Bowie wie Lowe zu Low
und die New Music Night and Day wie
der Pure Pop For Now People. Ein
klassischer Fall von typisch britischem Humor.
Text: Manfred Horak
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